Mittwoch, 30. August 2017

Den Mund voll ungesagter Dinge

Titel: Den Mund voll ungesagter Dinge

Cover: *klick*

Autor/in: Anne Freytag

Verlag: Heyne > fliegt

Seitenzahl: 400 Seiten (Flexibler Einband)

Preis: 11,99€ [D] (E-Book), 14,99 € [D] (Broschiert)

ISBN: 978-3-453-27103-6


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Wenn Sophie es sich aussuchen könnte, wäre ihr Leben simpel. Aber das ist es nicht. Und das war es auch nie. Das fängt damit an, dass ihre Mutter sie direkt nach der Geburt im Stich gelassen hat. Und endet damit, dass Sophies Vater plötzlich beschließt, mit seiner Tochter zu seiner Freundin nach München zu ziehen. Alle sind glücklich. Bis auf Sophie. Was hat es bloß mit dieser verdammten Liebe auf sich? Sophie selbst war noch nie verliebt. Klar gab es Jungs, einsam ist sie trotzdem. Bis sie in der neuen Stadt auf Alex trifft. Das Nachbarsmädchen mit der kleinen Lücke zwischen den Zähnen, den grünen Augen und dem ansteckenden Lachen. Zum ersten Mal lässt sich Sophie voll und ganz auf einen anderen Menschen ein. Und plötzlich ist das Leben neu und aufregend. Bis ein Kuss alles verändert. Quelle





Inhalt:
Sophie ist vollkommen unzufrieden mit ihrem Leben, als sie von Hamburg nach München zieht, da ihr Vater eine neue Freundin gefunden hat, welche natürlich in einem perfekten Haus, mit einer perfekten Familie lebt und noch dazu (eine Katastrophe) die Mutter für Sophie spielen möchte. Als dann auch noch die Schule wieder beginnt mit lauter nervigen Mitschülern, ist ihre Laune ganz am Tiefpunkt angekommen. Ihr einziger Lichtblick: Alex, das Nachbarsmädchen, welches sie zum Lachen bringt und so ganz anders zu sein scheint, als der Rest ihrer Umgebung. Doch dann müssen sich die zwei beim Wahrheit oder Pflicht Spiel küssen und plötzlich ist nichts mehr, wie es war und Sophie weiß nicht mehr, wo ihr der Kopf steht. Ist sie etwa lesbisch? Und wenn ja, ist Alex es -obwohl diese einen Freund hat- auch?

Charaktere:
In einem Teil des Buches philosophierten Sophie und Alex darüber, wie eine Protagonistin in einem Buch sein muss, damit die Leser sie mögen. Die zwei kamen zu dem Schluss, dass sie hübsch sein muss, sich dem aber nicht bewusst ist. Ihr Charakter hingegen sollte ein paar Makel haben. Die perfekte Protagonistin soll also unperfekt sein. Ich finde, dass sie teilweise Recht haben, denn ich kenne genug Bücher, in denen es so ist, allerdings ist dies nicht immer so. Hier zum Glück schon und Sophie besitzt diese perfekte unperfektheit, was sie mir wirklich sehr sympatisch macht. Ich konnte zwar nicht immer jede Handlung von ihr nachvollziehen, aber trotzdem habe ich sie im Laufe der Geschichte in mein Herz geschlossen.
Alex war mir von Anfang an wirklich sehr sympathisch. Gute ihre erste „Begegnung“ mit Sophie war wohl recht peinlich, aber ich mag einfach ihre offene und ehrliche Art. Besonders, dass man am Ende des Buches noch einmal einen Einblick in ihre Gedanken gewinnt hat dazu beigetragen, dass ich sie fast noch lieber mochte als Sophie. Sie war einfach eine wirklich, wirklich tolle Freundin, um die ich Sophie durchaus beneiden könnte.
Kommen wir zum Teil der Beziehung. Ich habe bei vielen gelesen, dass es in der Beziehung zwischen Alex und Sophie nur um Sex ging und gar nicht der Aspekt der Liebe angesprochen wurde. Aber kann ich mal was sagen? Das ist ungefähr bei jedem New Adult Buch dasselbe und da beschwert sich niemand… Ich bin nicht lesbisch und ich weiß nicht ob eine Beziehung zwischen zwei Frauen anders ist als zwischen einer Frau und einem Mann, aber ich möchte kurz sagen, dass mir so viele süße Details zwischen den zwei Protagonisten aufgefallen sind, die davon zeugen, dass es um mehr als „nur“ Sex geht. Alleine die Playlist, die die zwei erstellen ist schon mal ein Punkt. Hier kann ich den ganzen negativen Kritiken also nicht zustimmen und muss sagen, dass ich mein Herz an die zwei verloren habe und mich ihre Geschichte wirklich sehr gerührt hat. Ein großes Lob an die Autorin!

Cover und Titel:
Das Cover ist wirklich wunderschön! Ich liebe das Rot des Covers und die Farben der Schrift harmonieren einfach perfekt mit dem ganzen Rest. Auch die kleine Gestalt am unteren rechten Rand, welche Sophie darstellen soll ist wirklich gut gezeichnet und stellt sie meiner Meinung nach verdammt gut dar.
Der Titel passt ziemlich gut und klingt irgendwie total poetisch. Wenn man es mal laut ausspricht – Den Mund voll ungesagter Dinge – das klingt total schön. Ich habe absolut nichts am Titel und am Design des Buches auszusetzen.

Schreibstil:
Anne Freytag schreibt aus der ich-Perspektive von Sophie, welches ich sehr gerne mag und mir somit auch wirklich gut gefallen hat. Da dies nun nicht mein erstes Buch von ihr war, wusste ich bereits, dass mich der Schreibstil umhauen würde und so war es auch dieses mal. Ich finde Anne schafft es immer wieder jede noch so belanglose Szene mit ihrem Schreibstil besonders zu machen. Aber die wichtigen emotionalen Szenen, die sind noch einmal sooo viel besser. Jedes Mal denke ich einfach nur: „Uff, das haut mich um!“ Also, ein wirklich wundervoller Schreibstil, den die liebe Anne Freytag da hat.

Idee und Umsetzung:
Da das Thema dieses Buches ja unglaublich schwierig ist, bzw. es noch nicht so viele andere Bücher über lesbische Paare gibt, war ich sehr gespannt, was Anne daraus machen würde. Ich kam gut rein in die Geschichte, habe mich sehr in die Charaktere verliebt und fand generell diese Liebesgeschichte einfach echt wunderschön. Aber nichts desto trotz hat mir eine Sache gefehlt, die ich gerne ansprechen möchte. Und zwar das Thema Akzeptanz. Einmal kurz kam es hoch in dem Buch und zwar als Sophie sich gegenüber ihrem Vater geoutet hat, aber ansonsten hat es mir leider gefehlt. Ich hätte gerne so viel mehr darüber erfahren, wie ihre Umwelt, ihre Freunde darauf reagieren. Dieser eine Punkt fehlt um das Buch vollkommen perfekt zu machen. Sophie und Alex sind so ein schönes Paar, da hätte man einfach noch dieses bisschen umsetzen können und die Geschichte wäre vollkommen.










Bereits auf den ersten Seiten habe ich mich in Sophie und Alex verliebt und angespannt mitverfolgt, wie es zwischen ihnen weitergeht. Ich habe gelacht, geweint und wieder gelacht. Es war einfach eine wunderschöne Geschichte, die nahezu perfekt war, wenn da nicht dieser eine kleine Punkt gewesen wäre. Von mir gibt es für Den Mund voll ungesagter Dinge 4 von 5 Herzen. 💙💙💙💙









Weitere Bücher von Anne Freytag:
  • Mein bester letzter Sommer (Rezension)
  • New York Diaries  - Claire (Rezension)
  • New York Diaries - Phoebe
  • 434 Tage
  • Renate Hoffmann
  • Irgendwo dazwischen
  • Make it count - Gefühlsgewitter
  • Make it count - Dreisam
  • Make it count - Liebesfunken

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